Darauf sollten Sie beim Kauf einer Dusche achten!
Irgendwann steht in jedem Haus und jeder Wohnung einmal die Renovierung des Badezimmers an – Dusche inklusive. Und was könnte schöner als eine erfrischende Dusche am Morgen sein? Sie sind praktisch, kommen in tollen Designs daher und mit ihnen schaffen wir entspannende Wohlfühloasen im Bad. Doch beim Einbau einer Dusche geht es nicht nur um die Kabine selbst. Wir sagen, worauf noch zu achten ist.
Die neue Dusche: Teil- oder Komplettsanierung
Eine Dusche zu erneuern, kann je nach Wunsch der Hausbesitzer ein überschaubares oder großes Projekt sein. Denn zuallererst stellt sich für Eigentümer die Frage: Was für eine Dusche will ich überhaupt einbauen und muss eigentlich alles erneuert werden? Manchmal sind die Fliesen in der Dusche noch in Ordnung, dass möglicherweise nur die Kabine oder die Duscharmaturen ausgewechselt werden können. Sind die Fliesen veraltet, soll eine ebenerdige Dusche eingebaut werden oder hat man vor, sowieso das ganze Bad zu renovieren, sollte man eine Dusche komplett neu planen – inklusive der Duschkabine, Duschwanne mit Ablauf, dazugehörigen Fliesen und Armaturen.
Die Duschkabine: Welches Design darf es sein?
Im Handel steht uns eine Fülle verschiedener Duschkabinen zur Verfügung. Natürlich ist es recht simpel, in den nächsten Baumarkt zu gehen und dort eine beliebige Duschkabine zu kaufen. Doch damit tut man sich kaum einen Gefallen. Denn das Design sollte in jedem Fall zur Größe und Form des vorhandenen Bades passen – und auch der Stil sollte ähnlich sein. Denn nichts ist hässlicher als eine Duschkabine, die wie ein Fremdkörper im eigenen Bad wirkt. Welche verschiedenen Formen an Duschkabinen im Handel erhältlich sind, finden Sie in unserem großen Ratgeber.
Tipp: Bevor man in die konkrete Planung einer neuen Duschkabine einsteigt, sollte man im Internet, in Wohnmagazinen oder in Badstudios ganz aktiv nach Ideen stöbern und am besten direkt festhalten, welcher Stil oder welche Modelle einem gefallen. Das kann mit Bildern im Smartphone oder ganz profan auf Papier sein: Hauptsache, man erinnert sich!
Plexiglas oder Echtglas?
Viele Jahrzehnte haben Duschkabinen aus Plexiglas ihren Dienst in heimischen Badezimmern getan. Das Material, das unter dem Namen Polymethylmethacrylat läuft und häufig als Acrylglas bezeichnet wird, gibt es bis heute in Form unzähliger Modelle für Duschkabinen. In Kombination mit Rahmen aus Aluminium lässt sich das leichte Material an den Fliesen verankern. Unschlagbarer Vorteil von Duschkabinen aus Plexiglas ist ohne Frage ihr Preis. Doch sie bieten auch Nachteile: einer davon ist die Reinigung, die in Form von kleinen Kratzern irgendwann deutliche Spuren auf dem Glas hinterlässt. Und so sehen Scheiben aus Plexiglas irgendwann nur noch matt aus und haben ihren Glanz verloren. Aus genau diesem Grund bietet der Handel die Duschkabinen oft in bereits strukturierter oder farbig geprägter Form an, sodass die Kratzer weniger auffällig sind. Das muss man allerdings mögen und passt nicht unbedingt zu minimalistisch gestalteten Bädern.
Duschkabinen aus Glas sind zwar im direkten Vergleich um einiges teurer, aber langfristig eine gute Alternative. Denn das Glas zerkratzt nicht, ist sehr stabil und bietet je nach Modell sogar Scheiben mit dem sogenannten Lotoseffekt, auf denen das Wasser abperlt und sich leicht reinigen lässt. Dazu haben Duschkabinen aus Glas einen weiteren Vorteil: Durch die Festigkeit von Glas lassen sich diese Duschwände mit kleinsten Metallrahmen an der Wand befestigen, was sehr zeitgenössisch aussieht. Das funktioniert mit Plexiglas kaum, denn hier braucht das Material einen festen Rahmen, um eine Stabilität zu gewährleisten.
Schon gewusst? Der Name Lotoseffekt kommt von der Lotospflanze, bei der Regenwasser von der Oberfläche abperlt. Die Nanostruktur der Oberfläche ist dafür verantwortlich mit dem Effekt, das nicht nur Wasser abperlt, sondern sich möglicher Schmutz nicht an der Oberfläche festhalten kann. Die Industrie hat sich diesen Selbstreinigungseffekt zu eigen gemacht und setzt das Phänomen unter anderem bei Textilien, Markisen oder anderen Oberflächen ein.
Ebenerdige Duschen
Wer heute sein Bad und die darin befindliche Dusche neu plant, sollte direkt ebenerdig bauen. Die bodengleichen Duschen sind nicht nur im Alltag durch die fehlende Einstiegstufe komfortabler, sondern sehen in der Gesamtoptik deutlich eleganter aus. Warum? Meistens bestehen die Böden der Duschkabinen aus dem gleichen Material wie der übrige Boden. So entsteht eine reduzierte Optik, die heute bei Hausbesitzern beliebt ist.
Der Handel bietet verschiedene Systeme, die entweder mit Abfluss im Boden eingelassen werden oder als ultradünnes System aus Zement oder Polystyrol auf dem Boden aufliegen und nur minimal in den Estrich eingelassen werden müssen. Von außen lassen sich die Duschtassen im Anschluss mit Fußbodenfliesen ausgleichen. Damit die Dichtigkeit in der Unterkonstruktion gegeben ist, sollte man auf jeden Fall einen Fachmann zurate ziehen. Undichte Stellen unter dem Boden können zu bösen Überraschungen in Form von Lecks und Schimmel führen, die nicht sein müssen.
Welcher Duschablauf ist der richtige für mich?
Eine ebenerdige Dusche benötigt in der Kabine ein Gefälle zusammen mit einem Ablauf, damit das Duschwasser nicht in das übrige Badezimmer hineinläuft. Für bodengleiche Duschen gibt es verschiedene Ablaufsysteme. Sie können sichtbar und unsichtbar sein, als Rinne an der Duschwannenseite eingebaut sein oder mittig in der Kabine sitzen.
Duschablauf
Der klassische Dusch- oder Bodenablauf ist eine punktuelle Entwässerung der Duschkabine und befindet sich entweder in der Mitte des Bodens oder an einer Seite. Häufig sind die Modelle eckig oder rund und liegen bündig mit der übrigen Fußbodenfläche auf. Das Wasser verschwindet über ein Gitter und Haarsieb im Abfluss, das man zur Reinigung herausnehmen kann.
Duschrinne
Duschrinnen kommen zum Einsatz, wenn das Ablaufwasser entlang der kompletten Rinnenbreite über ein leichtes Gefälle zu einer Wandseite abläuft, um dort im Abfluss zu versickern. Duschrinnen haben den Vorteil, dass nur ein Gefälle zu einer Seite der Duschkabine notwendig wird, während man beim mittigen Ablauf mehrere Gefälle benötigt. Auch die Gefahr von Verstopfungen oder Überläufen soll bei Duschrinnen minimiert sein. Meistens sind die Rinnen aus Edelstahl gefertigt, rostfrei und sind ein wichtiges Gestaltungselement in der Dusche.
Duscharmaturen
Regenduschen, Massagedüsen, Seitenbrausen: Der Handel lässt heute kaum Wünsche offen, wenn es um die Auswahl der Duscharmatur für das eigene Bad geht. Vorbei sind lange die Zeiten, in denen ein Duschkopf nur noch für kaltes oder warmes Wasser gesorgt hat. Informieren Sie sich im Badstudio oder im Internet, welche Möglichkeiten es an Duscharmaturen gibt und welche Umbauarbeiten dafür in der Duschkabine mitunter nötig sind. Verschiedene Varianten:
Kopf- oder Handbrause: Bei einer Kopfbrause (zum Beispiel eine Regenfalldusche) sitzt der Duschkopf fest am Halter und das Wasser rieselt über den Kopf. Eine Handbrause lässt sich dagegen gesondert in die Hand nehmen, was sich zum Beispiel zum Haarewaschen anbietet. Viele Modelle bieten eine Kombination beider Systeme an.
Einhebelmischer gehören zur klassischen Armatur und mischen kaltes und warmes Wasser sowie den Wasserdruck über einen Hebel.
Zweihebelmischer sind Modelle mit zwei Regulatoren, über die sich Wasserdruck und Temperatur einstellen lassen.
Thermostatarmaturen: Sie regulieren Temperatur und Wasserdruck während des Duschens gleichbleibend.
Armaturen mit Sicherheitssperre: Sie verhindern Temperaturen über 40 °C, damit man sich nicht verbrennen kann.
Brausen mit verschiedenen Strahlarten oder speziellen Massagedüsen
Auf- oder Unterputz-Armaturen liegen unter dem Putz oder sichtbar auf den Fliesen.
Wasserregulierende Armaturen, die als besonders umweltschonend gelten.
Tipp: Heute muss man nicht jedes Element einzeln kaufen. Im Handel gibt es viele Komplettsets, die alle wichtigen Features beinhalten.
Kleine oder große Fliesen
Sie haben sich dazu entschieden, Ihre Duschkabine am Boden und an den Wänden komplett neu zu verfugen? Der Handel bietet eine Fülle rutschfester Fliesen von Mosaik bis hin zu großen Fliesenformaten. Beides hat in der Duschkabine Vor- und Nachteile. Mosaikfliesen lassen sich gerade in ebenerdigen Duschen aufgrund des vorhandenen Gefälles besser verlegen und das Fugenbild sieht am Ende mitunter schöner aus. Allerdings benötigen Mosaikfliesen durch die vielen Fugen auch einen höheren Reinigungsaufwand. Große Fliesen sind dagegen leichter zu reinigen, können manchmal aber aufgrund der Maße ein unschönes Fugenbild ergeben. Damit dies nicht geschieht, sollte man vor dem Verlegen genau ausmessen, wie man am besten die Fliesen verlegt.
Fazit
Duschen sind so individuell wie der Hausbesitzer selbst. Deswegen gilt es immer, zunächst die besonderen Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen an eine Dusche festzuhalten, bevor man an die konkrete Planung geht. Das Projekt Duschumbau dauert auf dies Weise mitunter etwas länger. Langfristig freut sich der Eigentümer aber über Nasszelle, die wirklich das bietet, was von ihr gefordert wird.